Warnung vor Gefahren am Kochelsee

Hallo liebe Windinfoler,

der Hans Schneider hat im Tagebuch Torstens eintrag vom 25.Oktober gelesen und sucht nun den Helfer, der die Rettung veranlasst hat.

Der Tag war für Hans nicht gerade optimal und wer den Unfallbericht liest, wird überrascht sein, was einem so passieren kann, wenn es blöd läuft.

Hier der Bericht vom Hans:

"Der Unfallort am Kochelsee liegt in der Nähe Raut, Westufer. Wie ich nachträglich von der Wasserrettung erfahren habe, fahren sie in diesem Seebereich mit dem Boot nur äußerst vorsichtig, da dort von der Loisach Treibgut eingebracht wird, was ich natürlich nicht wußte.

Ich bin zutiefst dankbar, "daß jemand wieder mal den Notruf getätigt hat". Ich hatte Glück- Schutzengel??- nach Aussage der Ärzte hat mich meine gut trainierte Rückenmuskulatur vor einer Querschnittslähmung bewahrt. Bis auf eine jetzt noch andauernde Schulterverletzung habe ich den Unfall gut überstanden. Vielleicht können auf diesem Wege die Windsurfer gewarnt werden und wir finden den hilfsbereiten Retter. Danke für euer/dein Bemühen
Hans Schneider"

Unfallort: Kochelsee
Unfallzeitpunkt: vermutlich gegen 11 Uhr

Beim Windsurfen auf dem Kochelsee bei Föhn prallte ich mit relativ hoher Geschwindigkeit in der Bucht vor Schlehdorf auf ein Hindernis im Wasser (nachträgliche Recherchen haben gezeigt, dass es dort Treibholz gibt, teilweise ganze Baumstämme, diese schweben meist unter der Wasseroberfläche und sind nur bei ruhigem Wasser zu erkennen.)

Durch den heftigen Aufprall riss es mich in extremer Hohlkreuzlage vom Surfboard und schleuderte mich ins Wasser. Ich bekam das Board zu fassen und hielt mich bei starkem Wellengang zuerst nur fest, da ich mich wegen starker Schmerzen nicht bewegen konnte.

Mühsam gelang es mir dann, mich auf das Board zu ziehen. So lag ich bäuchlings auf dem Brett, als mir ein weiterer Windsurfer Hilfe angeboten hatte. Da ich bewegungsunfähig war, misslangen die Rettungsversuche, worauf der Unbekannte Hilfe anforderte. Ich konnte mich nur mit großer Anstrengung auf dem Board halten, wurde abgetrieben und landete im Schilf, wo mich das Segel festgehalten hat. Schon bald hörte ich Hubschraubergeräusche in der Nähe, die dann wieder weg waren. Mein Gedanke war, die suchen dich und können dich im Schilf nicht sehen. Es gelang mir, trotz der andauernden starken Schmerzen am Rücken, das Segel abzutrennen und mit vorsichtigen Paddelbewegungen aus dem Schilf zu kommen.

Jetzt kam ein Rettungsboot auf mich zu. Die Retter sprachen mich an, da ich bewegungsunfähig war, öffneten sie eine Bugklappe und zogen mich, auf dem Board verbleibend, ins Boot. Ich kann die Zeitdauer bis zu meinem Auffinden nicht abschätzen, gefühlt war es lang. Sie brachten mich zum Hubschrauber an Land, der mich zur Klinik nach Murnau flog.

Die sofortigen Röntgen-Untersuchungen ergaben, dass ich keine Wirbelbrüche hatte. Danach erhielt ich Schmerzmittel, langsam lösten sich die Verspannungen und die Schmerzen wurden weniger. Zur weiteren Beobachtung wurde ich die folgende Nacht stationär untergebracht und nach der Visite entlassen.

Soweit der Unfallbericht vom Hans, danke dafür und gute Genesung,  und evtl. findet sich ja der Notrufabsetzer, er kann sich gerne bei uns melden, wir stellen dann den Kontakt her.

Also bitte in Zukunft vom Schilf fernhalten, das mögen unsere Vogelkundler eh nicht und ist verboten. Ebenso sind die Nähe der Zu- und Abläufe der Loisach zu meiden und immer schön die Augen aufmachen. Wenn das im Dezember/Januar bei den kalten Tagen passiert, ist ma auch schnell mal in Walhalla.

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