Eine spontane Idee

Von München nach Rügen, das ist eine ganze Ecke. Wir entschieden uns trotzdem über das Osterwochende in die kühlen Ostseegefilde zu pilgern. Die Prognose lockte zu sehr.

Nach 930 km und einem durchgefahrenen Morgen wurden wir am Freitag Vormittag vom strahlenden Sonnenschein und einem (noch) leichten Lüftchen aus Südost an unserem knuddeligen Ferienhaus in Dranske begrüßt. Toll!

Ein Willkommensbier auf der Terasse und ab ging's zum Bodden.

Vier Tage auf Rügen

Am Freitag Mittag war am Bodden bei 2-3 Windstärken noch genügend Zeit, die heillose Materialanhäufung in den Bussen auseinander zu wurschteln und im Surfshop, der gerade aus dem Winterschlaf aufwachte und mit mir seinen ersten Kunden begrüßte, schnell noch die vergessenen Tampen zu besorgen.

Ein optimischtischer Griff zum kleineren Material, ein gekonnter Sprung in den dicken Neo und schon dümpelte unser Grüppchen von sechs Jungs und einem Mädel auf dem Bodden hin und her. Nach einer Stunde Warten auf Wind, die wir daddelnderweise auf dem Wasser überbrückten, drehte dieser wie erwartet um 14 Uhr auf Gleitwind aus Ost und legte zwei Stunden später nochmal einen drauf.

Ich hatte sehr viel Spaß mit dem Fanatic Freewave 104 und 5.9 Duke. Rauszus Windwelle rippen, reinzus schöner Freeride mit kleinen Rampen.

Nachdem wir bis in die Dämmerung und bis zur völligen Erschöpfung gesurft waren gings dann Abends in die einzige Pizzaria "schnell 'ne Pizza essen". Doch statt sich zu freuen, dass an Ostern schon gleich so viel Kundschaft kommt, war der Inhaber wenig begeistert uns zu sehen.

"Ihr wollt jezt aber nicht alle auch noch was essen?!" maulte es zur Begrüßung. "Äm doch...aber nur Pizza. XXL!"

"Pizza gibts nur in einer Größe, egal was auf der Karte steht."

"Hm...ok, dann Hawaii."

"Ne für das bisschen mach ich nich extra ne Dose Ananas auf. Es gibt Prosciutto."

Uns blieb nichts anderes übrig. Es war Karfreitag. Wir hätten es schon ahnen müssen als der Nachbartisch nach 2 h ohne Essen frustriert an uns vorbei ging und uns "viel Glück" wünschte.

Drei Stunden, zig Getränken, und sieben wirklich schlechte aber immerhin warme Mahlzeiten später hieß es dann Kraft tanken, denn für Samstag stand mit 21 Knoten die beste Prognose.


Samstag morgen brach der Konvoi nach Neu-Mukran auf. Welle surfen! Angekommen war aber weder Wind noch Welle da. Das hatte sich auch nach einer Stunde Windskaten auf dem Parkplatz nicht

geändert. Fast einstimmig wurde der U-Turn beschlossen und es ging zurück zum Bodden.

Hier war jetzt schon mehr los. Der Parkplatz direkt am Wasser war voll und auf dem Wasser wimmelte es von Schaumkronen. Mit dem Fanatic Hawk 123 und 6.6 Natural war ich schnell überpowert und so riggte ich wieder das Material vom Vortag auf. Der Wind blies mit konstant geilen 6 Windstärken aus Ost und jeder kam voll auf seine Kosten. Heizen, Freestyle und eine recht schön laufende Windwelle - für jeden war etwas dabei!

Abends saßen dann sieben gezeichnete, aber glückliche Gesichter im Ferienhaus und grillten. Der Tag war perfekt!


Der Sonntag sah ähnlich aus wie Freitag. Immer noch strahlend blauer Himmel bei einer

Lufttemperatur um die 12 Grad. Ab Mittags verprach die Vorhersage 15 Knoten. Am Vormittag wagten wir uns für einen kleinen Spaziergang an die Steilküste östlich von unserem Häuschen und bis auf zwei Paar Schuhe und einer Jeans viel dem fiesen Schlamm auf dem Weg dorthin auch nichts weiter zum Opfer.

Am frühen Mittag bauten wir am Bodden in aller Ruhe 6.6 bis 8.5 auf und bei zunehmendem Wind funktionierte der Spot dann am Nachmittag auch wieder mit 5.2.

Montag Mittag brach die lustige Meute wieder in Richtung Süden auf und schlängelte sich durch das Staudrama des Rückreiseverkehrs wieder in den Süden.

Schlusswort

Zwar verrbachten wir nur knapp mehr Zeit auf dem Wasser als im Auto, aber es hat sich mehr als gelohnt und schreit nach einer baldigen Wiederholung!

Mehr Bilder gibt es in der Galerie!

Eure Rügen-Crew: Caro, Torsten, Chris, Jorma, Isi, Freddi und Phil!

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