Wetterlexikon I-L

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    Inversion

    Eine Luftschicht, in der die Temperatur mit der Höhe zunimmt statt abnimmt. Mit der Temperaturumkehr ist auch eine Feuchteabnahme verbunden, welche im Winter meist Ursache für die Bildung von Nebel oder Hochnebel ist.

    An der Inversion werden Vertikalbewegungen gebremst, so dass der Austausch der Luft der unteren Schichten mit der Höhenluft verhindert wird. Sie entsteht dadurch, dass die Temperatur in einer mehr oder weniger dicken Schicht infolge absteigender Luftbewegung und dynamischer Erwärmung zunimmt, meist in Hochdruckgebieten. Da die Inversion als Sperrschicht wirkt, sammeln sich unter ihr Staub- und Dunstteilchen, aber auch Abgase.

    Deswegen sind im Bergland Wettervorhersagen mit Hochnebel im Herbst/Winter fast immer ein Garant für gutes Wanderwetter. Während in den Großstädten den ganzen Tag ein schönes, gleichmässig und zum Selbstmord aufforderndes Grau herrscht, gibt es oberhalb dieser Inversionsschicht sonniges, mildes Wetter.

    Isobaren

    Linien gleichen Luftdrucks (in der Bodenwetterkarte).

    J

    Jetstream

    In der oberen Troposphaere der Subtropen und der mittleren Breiten auftretendes Band sehr hoher Windgeschwindigkeiten aus westlicher Richtung. Wird von der Luftfahrt für hohe Reisegeschwindigkeiten genutzt. Teils jedoch auch mit Turbulenz verbunden.

    K

    Kaltfront

    Grenzflaeche zwischen warmen und kalten Luftmassen, wenn kaeltere Luft die waermere Luft am Boden verdraengt. Beim Durchzug einer Kaltfront dreht der Wind unter Auffrischen nach rechts (meist von SW auf NW), die Lufttemperatur sinkt ploetzlich (Temperatursturz) und der Luftdruck beginnt zu steigen. Das Wetter nach Frontdurchgang: windig, kuehl, haeufig Regenschauer (das so genannte Rueckseitenwetter). Unmittelbar nach Durchzug einer Kaltfront ist es jedoch für einige Stunden wolkenlos infolge einer abwaerts gerichteten Kompensationsbewegung in der Atmosphaere (postfrontale Aufheiterung),  im Satellitenbild oft deutlich erkennbar).

    Kaltluftsee

    Ansammlung von kalter Luft in Taelern, Senken und Mulden, die dort bei Windstille stagnieren. Die durch Ausstrahlung an den Haengen einer Mulde entstehende kalte Luft ist schwerer als die sie umgebende und fliesst in den tiefsten Teil der Mulde.

    Kaltluftpfropfen

    Bezeichnung für ein Hoehentief mit einem Durchmesser von 500-1000km und einem Kern aus sehr kalter Luft in der oberen Troposphaere (5-10km Hoehe). Im Sommer meist mit starker Labilitaet und haeufigen, heftigen Gewittern verbunden. Diese Schlechtwetterzone ist an keine Fronten gebunden.

    Knoten

    Masseinheit für die Windgeschwindigkeit in der Schiff- und Luftfahrt: 1 Knoten (kt) = 1 Seemeile pro Stunde. 1 Seemeile (sm) = 1852 Meter.

    Konvektion

    Vertikale Luftbewegung, speziell das Aufsteigen von am Boden durch Sonneneinstrahlung erwaermter Luft. Die von der Erde ausgehende langwellige Waermestrahlung ist nicht die einzige Form der Energieuebertragung von der Erde zur Atmosphaere. So wird die unmittelbar ueber dem Boden liegende, nur wenige Zentimeter dicke Luftschicht auch durch so genannte molekulare Waermeleitung erwaermt.
    Wo diese Aufheizung besonders stark ist, wird die Luft leichter als ihre Umgebung und steigt auf. Dafuer sinken rundherum kaeltere Luftpakete ab, werden ebenfalls erwaermt und gelangen wieder in die Hoehe. Dieser Vorgang nennt man thermische Konvektion. In Bodennaehe ist sie als Hitzeflimmern sichtbar.
    Bei starker Sonnenstrahlung bilden sich regelrechte Thermikschlaeuche, in denen sich Voegel wie auch Segelflieger kreisend in die Hoehe schrauben. Durch Konvektion entstehen auch Quellwolken wie Cumulus und Cumulonimbus.

    L

    Landwind

    Land- und Seewind treten tagesperiodisch auf. Ein in der Richtung wechselnder Wind, der bei Schoenwetter nachts von dem sich abkuehlenden Land nach dem relativ warmen See, tagsueber von dem jetzt kuehleren See nach dem (durch Sonneneinstrahlung) waermeren Land weht. Die Ursache sind Luftdruckunterschiede. Ueber dem waermeren Gebiet (geringere Dichte) faellt, ueber dem kuehlerem Gebiet (groessere Dichte) steigt der Luftdruck. Der Ausgleich der Druckunterschiede laesst eine Luftstroemung entstehen, vom hoeheren zum tieferen Luftdruck.

    Lee

    Ein der Seemannssprache entnommener Begriff fuer die dem Wind abgewandte (windgeschuetzte) Seite eines Gebirges oder Hindernisses, im Gegensatz zum Luv, der dem Wind zugewandten (windoffenen) Seite.

    Luftdruck

    Der Druck, den die Luft auf eine bestimmte Flaeche infolge der Schwerkraft ausuebt. In der Physik ist Druck = Kraft pro Flaeche definiert.

    Einheit des Luftdrucks = 1 Pascal (Pa) = 1 Newton (N)/m²; 1 Hektopascal (hPa) = 10² Pa = 1 mbar.

    Mit zunehmender Hoehe nimmt der Luftdruck ab, alle 5 km etwa um die Haelfte. In 32 km Höhe betraegt der Druck nur noch 1%. Die Abnahme des Luftdrucks mit der Hoehe ist umso staerker je niedriger die Lufttemperatur ist.

    Luftschichtung

    Fuer das Wettergeschehen ist die Schichtung der Luft von erheblicher Bedeutung. Massgebend dabei ist immer die in den einzelnen Luftschichten herrschende Temperaturabnahme mit der Hoehe. In einer stabilen Luftschicht herrscht eine Temperaturabnahme von weniger als 1°C pro 100m. In einer labilen Luftschicht nimmt dagegen die Temperatur um mehr als 1°C pro 100m ab.
    Und in einer als indifferent bezeichneten Luftschicht betraegt die Temperaturaenderung genau 1°C pro 100m. Entscheidend ist ferner, ob die Temperaturabnahme mit der Hoehe im wolkenfreien Raum oder in Wolkenluft erfolgt.

    Wird durch Sonneneinstrahlung die Bodenluftschicht stark erwaermt, werden warme Luftteilchen, weil spezifisch leichter geworden, nach oben steigen. Sie werden aber nur so lange ihren Aufstieg fortsetzen bis sie, inzwischen selbst (adiabatisch) abgekuehlt, in eine Umgebung gelangen, die der eigenen Temperatur entspricht. Sie sinken wieder ab, wenn sie bereits kuehler als ihre Umgebung geworden sind.
    Je nach dem Ausmass der Stabilitaet kommt es hierbei zu leichter oder ueberhaupt keiner Ausbildung von Wolken. Gelangt jedoch aufsteigende warme Luft in eine Schicht, die wesentlich kaelter ist (wenn also der vertikale Temperaturgradient groesser als 1 Grad ist), steigt die warme Luft unentwegt weiter aufwaerts.
    Bei einer solchen labilen Luftschichtung kommt es recht bald zur Ausbildung von Wolken und je nach Ausmass der Labilitaet (Instabilitaet) zu meist schauerartigen Niederschlaegen und Gewittern.

    Luv

    Bezeichnung für die dem Wind zugewandte Seite eines Gebirges, die allgemein reichliche  Wolkenbildung und Niederschlaege aufweist. Gegensatz: Wolkenarmut auf der im Lee liegenden Gebirgsseite.

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